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Zündnadelmustergewehr System Luck
Geschossen wurde das Gewehr mit einer Papierpatrone, die dem Aufbau einer modernen Metallpatrone sehr ähnlich war (siehe hierzu historische Papierpatronen - Bild ganz unten). Bei dieser Papierpatronen befand sich der Zündsatz am Patronenboden, ähnlich wie beim Chassepot-System. Deutlich erkennt man in dem folgenden Bild den Bereich in dem vorher das Perkussionsschloß war und der nun mit Holz ausgefüllt wurde. Karl August Luck beantragte für dieses Gewehr am 9. März 1865 ein Patent. Dieses wurde auch am 3. Mai 1865 erteilt, da eine Stellungnahme der Königlich technischen Deputation für Gewerbe in Richtung des Ministeriums für Handel, Gewerbe und öffentliche Arbeiten positiv ausgefallen war. Ende des Jahres 1867 beantragte auch die Firma Ludwig Loewe & Co in Berlin ein Patent auf das Carlé-Gewehr., das am 25. Februar 1868 erteilt wurde. Luck beantragte, wegen großer Ähnlichkeit der Systeme, die Aufhebung des Patentes von Carlé. Nach anfänglich ablehnender Haltung wurde dem Antrag schließlich am 26. Juni 1869 stattgegeben. Das nützte Luck aber nichts mehr, da ein Kaufmann Bleckmann aus Solingen bereits einen Auftrag der Kaiserlichen russischen Regierungsfabriken zur Herstellung des Carlé-Systems besaß. Vorne sieht man den schwarzen Pufferring. Deutlich sichtbar sind die beiden Verriegelungswarzen. Im Jahr 1866 wurde das System Carlé der russischen Regierung zur Prüfung vorgelegt, das sich besonders zur Umänderung der 6-Linien-Gewehre auf Hinterladung eignete. Aufgrund von politischen Druck wurde das System 1867 angenommen. Es stellten sich jedoch bald Probleme hinsichtlich der Gasdichtigkeit der Verschlusses und der Verbrennung der Papierhülsen dar. Sodaß das Sytem ab 1868 durch das System Krnka ersetzt wurde. Es wurden 213927 Gewehre des alten Modells 1858 nach dem System Carlé abgeändert. In Preussen hat man die Nachteile des alten Dreyse-Verschlusses erkannt und begonnen die Becksche Aptierung nachzurüsten. Auch begannen hier erste Versuche zur Einführung einer Matallpatrone. Das Pavlowskij-Garderegiment, Gardeschützenregiment und finnische Schützenbataillon erprobte im Jahr 1866 50 Zündnadelgewehre. Als Ergebnis daraus verzichtete man auf die Einführung dieser Waffe. Hier finden Sie mein Impressum © 2004 bis 2008 |