Laden des Gewehrs

aus der Stellung mit angefaßtem Gewehr

(Zitat aus der originalen preußischen Dienstanweisung - wie man nachlesen kann, war die preußische Anleitung sehr akribisch verfaßt - "preußisch exakt")


"Die rechte Hand hebt das Gewehr so, daß dasselbe auf der Hüfte zu liegen kommt und läßt die Mündung nach vorne sinken. Die linke Hand unfaßt es am Unterringe, den Daumen längs des Schaftes ausgestreckt und erhebt es vorn so hoch, daß die Mündung in Höhe deshalben Helms steigt. Der Mann wendet sich gleichzeitig halbrechts und setzt rechten Fuß mit seiner Dünnung hinter den Absatz des linken Fußes. Die rechte Hand verläßt die Hülse und legt das leicht gekrümpte vordere Glied des Daumens auf den Sperrfedergriff, die vier Finger hinter hinter den Abzugsbügel.


1) Der Kopf wendet sich nach dem Schloß, der Daumen drückt den Sperrfedergriff an und zieht das Schlößchen bis an die vordere Sperrfederraste heraus.
2) Die rechte Hand wird in senkrechter Stellung, etwas hohl gemacht, seitwärts und ein wenig unterhalb vom Knopf gesetzt. Die Entfernung von diesem ungefähr sechs Zoll.


1) Die rechte Hand schlägt mit dem Handballen in der Richtung von unten nach oben (nach der Brust zu) gegen den Knopf und öffnet dadurch das Gewehr.
2) Die ergreift den Knopf geballt und führt die Kammer ohne Gewalt bis an das Knie der Hülse zurück.


1) Die rechte Hand geht unterhalb des Gewehrs nach der Patronentasche, ergreift mit Daumen und Zeigefinger die Patrone am Spiegel.
2) Setzt sie, die Spitze senkend, in das Patronenlager und drückt dieselbe mit der inneren breiten Daumenfläche fest in das Mundstück hinein.


1) Die rechte Hand greift mit Daumen und Zeigefinger den Knopf, schiebt die Kammer ohne Gewalt gegen den Knauf vor und dreht sie rechts gegen die schiefe Fläche.
2) Die rechte Hand dreht das Gewehr am Knopf in der linken Hand nach außen, so daß der Knopf fast horizontal liegt, und stellt sich mit den Knöcheln etwas gegen den Leib gewendet bis zur Höhe der rechten Schulter.


1) Die rechte Hand schlägt aus dieser Stellung mit der sogenannten Maus einmal kräftig gegen den Knopf, um den festen Verschluß zu bewirken.
2) Ergreift mit Daumen und Zeigefinger den Knopf, dreht das Gewehr in die frühere Stellung, wobei der Ellenbogen über den Kolben gehalten wird. Der Kopf wird in die Höhe genommen.

Auf Kommando "Schieben" schiebt der Daumen das Schlößchen in die Kammer hinein, die rechte Hand umfaßt den Kolbenhals.

Kommando: legt - an!

Ausführung: Das Gewehr wird mit beiden Armen gehoben, in die waagrechte Lage mit der Kolben an die Backe und rechte Schulter gebracht, wobei sich der linke Arm etwas mehr ausstreckt und daselbe unterstützt. Der Kolben wird an die rechte Schalter fest angesetzt, der rechte Ellenbogen etwas aufwärts gedreht. Der Knopf ist auf den Kolben geneigt, das linke Auge geschlossen, mit dem rechte Auge wird das Visier, Kornund das Ziel wohl gefaßt, der Zeigefingerwird lose an den Abzug gelegt.

Kommando: Feuer!

Ausführung: Das Kommando wird gedehnt gegeben. Der Abzug wird langsam angezogen und im Augenblick des richtigen Abkommens mit einem festen Druck des Zeigefingers bis auf den zweiten Druckpunkt angedrückt. Der Mann bleibt, ohne seine Lage zu verändern, im Anschlag liegen."

Das Nokolaus von Dreyse sich auch um eine Dokumentation, heute würde man "Manual" dazu sagen, gekümmert hat sieht man an dem oben stehenden Bild mit Skizzen für den Ladevorgang bzw. für die Bedienung des Zündnadelgewehrs (Schautafel im Dreysehaus zu Sömmerda).

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