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Französisches Zündnadelgewehr Chassepot M1866
Man setzte die Zündpille an den Boden der Papierpatrone, so dass die Nadel nicht mehr die ganze Pulverladung durchstechen musste und dadurch mit der Zeit ausglühte. Der Einbau eines elastischen Puffers aus Kautschuk machte das System zuverlässig gasdicht (siehe auch den Vergleich der Systeme Dreyse und Chassepot). Sehr viele Bilder und Angaben zu diesem Gewehr kann man auch auf der französischen Seite sehen.
Die Entladestöcke dazu hatten folgende Maße:
Auf der Systemhülse kann man, je nach Herstellungsjahr, zusätzlich zu dem Produktionsstandort noch lesen:
Neben der Aufschrift auf der Systemhülse kann man auch an der Waffennummer den Herstellungsort sehen:
Auch in England wurden Chassepotgewehre hergestellt. Als die französischen (staatliche Firmen) nicht genügend Chassepot herstellen konnten, hat die Regierung eine Lizenz an die private Firma "Cahen Lyon et cil" vergeben. Diese Firma hat selbst keine Gewehre produziert, sondern die Lizenz an andere Firmen im Ausland vergeben. Firmen in England haben deshalb Chassepotgewehre produziert. Die Gewehre wurden hauptsächlich in Birmingham und London produziert. Die Firmen Namen: J. Squires London, Potts et Hunts a Londres Tipping & Lawden Makers Birmingham, P.Webley & Son Birmingham, Herny Clive et Robert Hughes Birmingham. Die Engländer haben auch eigene Bajonette hergestellt, die die Stempelung WH auf dem Klingenrücken tragen. Die Gewehre wurden in kleineren Stückzahlen gefertigt und zum Beispiel an die Marine geliefert. Das Firmenzeichen von P.Webley & Son Birmingham soll ein Adler (er sieht sehr verhungert aus) sein. Er hat keine Krone auf und der Kopf zeigt nach links. Unter dem Adler ist eine B eingeschlagen. Diesen Adler kann man nicht mit dem französischen "aigle Chassepots" verwechseln. (dankenswerterweise von Stefan Schmidt recherchiert - Die_Chassepot_Stempel.pdf) Bei Steyr wurden 1871 12000 Chassepotgewehre für Frankreich hergestellt (inkl. 100000 Teile), wie man aus einer Exportliste aus dem Buch "Josef Werndl und die Waffenfabrik" entnehmen kann. Dort sieht man auch, dass 1800 Gewehre für Württtemberg, 53000 Gewehre für Preußen und 53000 Karabiner für Sachsen gefertigt wurden. Viele weitere Informationen gibt es in den Chassepot-Links auf der Link-Seite. Infos und Tipps zu den Papierpatronen und dem Schießen mit dem Chassepot-Gewehr findet man auf der Technikseite. Hier finden Sie mein Impressum © 2017 |